R. Anusauskas

Ökotourismus

Wenn wir der stickigen Luft der Städte überdrüssig sind, suchen wir Erfrischung und Ruhe in der Natur. Sie ist natürlich, menschenleer oder mitunter gänzlich unberührt. Die Flora und Fauna unseres Landes ist ein Grund, weshalb es sich lohnt, nach Litauen zu kommen. Die klarsten Seen, geheimnisvolle Sümpfe, uralte Wälder und archaischen Dörfer: Auf Sie warten Hunderte Sehenswürdigkeiten, die Ihnen dabei helfen werden, echte Harmonie zwischen Mensch und Natur zu verstehen.

Ventė

Auf einer Halbinsel am Kurischen Haff, über die der Migrationsweg der Zugvögel führt, befindet sich die Beringstation von Ventės ragas (ehem. Windenburger Eck). Die hier forschenden Ornithologen und Vogelfreunde aus aller Welt warten im Frühjahr und Herbst auf die geflügelten Scharen. Jedes Jahr werden auf der Station mehrere Zehntausend Vögel beringt. Neben den eindrucksvollen Fangvorrichtungen ragt auch der älteste Leuchtturm Litauens empor. Seine Tür steht Besuchern offen, die von oben auf die Wellen und die Dünen der Kurischen Nehrung aus der Ferne erblicken möchten.

Juodkrantė

Der gemütliche Kurort an der Küste lädt zum Entdecken der Geschichten des Holzes und des Windes ein. Auf einer alten Düne, die Hexenberg genannt wird, haben Schnitzer und Schmiede hölzerne Skulpturen aus litauischen Märchen und Sagen aufgestellt. Im alten Wald von Juodkrantė können Sie einen origineller 3 Meter hoher und breiten Klangfänger finden, in dem die Stimmen des Waldes erklingen. In Juodkrantė wurde ein dendrologischer Pfad angelegt, der Ihnen eine hervorragende Möglichkeit bietet die Natur der Kurischen Nehrung kennenzulernen.

Kintai

Es ist ein kultureller Ort der Anziehung im Küstengebiet – hier findet jedes Jahr das Festival der klassischen Musik von Kintai statt. Einblick in die Geschichte der Küstenbewohner sowie das Leben des berühmten Philosophen und Schriftsteller Vydūnas erhält man in dem nach ihm benannten Kulturzentrum. Kintai ist berühmt für seine Fischereitraditionen: Die Einwohner der Kleinstadt wetteifern seit Langem mit den Fischern aus Rusnė wegen ihrer besonderen Räucherfischrezepte. Unweit von Kintai, am Fluss Minija, liegt das Dorf Minija (Mingė), das auch als litauisches Venedig bezeichnet wird. Die Hauptstraße ist hier der Fluss, denn die zu beiden Ufern wohnenden Menschen fahren sich gegenseitig mit Booten besuchen.

Dreverna

Dreverna ist ein einzigartiger, vom Wasser umgebener Ort, an dem historische Vergangenheit und moderne Lebensweisen im Einklang kommen. Hierher gelangen Sie nicht nur auf der Straße, sondern auch über das Wasser: Am Ufer der Siedlung gibt es einen modernen Hafen für kleine Schiffe. Bei einem Spaziergang in Dreverna werden Sie sehen, wie die Küstenfischer einst das Dorf gründeten. Auf dem Gehöft von Jonas Gižas werden Sie Einblick in die Bootsbauerei und die Fischertraditionen bekommen, und die vom Haff gesäumte Umgebung sowie das Naturschutzgebiet Nagliai, können Sie von einem 15 Meter hohen Aussichtsturm betrachten.

Bitėnai

Bis heute ist hier der Geist Kleinlitauens erhalten geblieben. In Bitėnai, im Gebäude einer ehemaligen Druckerei, befindet sich das Martynas-Jankus-Museum, das auch Mekka der Buchschmuggler genannt wird. Seine Besucher können sich mit der Landesgeschichte des geschriebenen Wortes vertraut machen, und der unter freiem Himmel befindliche Gemäldegarten Kleinlitauens, lädt dazu ein, die Kultur und Geschichte der Region mit den Augen eines Künstlers zu betrachten. Vergessen Sie nicht, den majestätischen Rambynas-Berg zu besuchen: Von ihm aus eröffnet sich eine besondere Aussicht auf die Landschaft im Mündungsgebiet der Memel.

Plateliai

Dieses Städtchen gehört zu den Orten der Žemaitija, die eine berühmte Vergangenheit haben. Wenn Sie Ihre Reise beim authentischen Kulturerbe des Ortes starten und das einzige Faschingsmaskenmuseum Europas besucht haben, dann sollten Sie mit dem Fahrrad den majestätischen See Plateliai umfahren. Auf den Erlebniswegen können Sie sich an den Wäldern und der natürlichen Vielfalt der Sümpfe erfreuen. Auch können Sie auch in den Schacht des Museums des Kalten Krieges hinabsteigen oder mit dem Boot eine der sagenumwobenen Inseln des Sees besuchen.

Palūšė

Die Natur hält hier unzählige Überraschungen bereit – vom Wassersport bis zum Kulturerbe. Zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Kanu – wählen Sie ein Transportmittel und machen Sie sich auf Entdeckungsreise: Besuchen Sie die Kirche von Palūšė – eines der ältesten hölzernen Heiligtümer des Landes, die Mühle von Ginučiai, die die Geschichte der Technik des 19. Jahrhunderts und des Brotes erzählt, oder das Imkereimuseum von Stripeikiai, das die Geheimnisse der Bienen enthüllt.

Labanoras-Wald

Der größte Wald Litauens – der Labanoras – ist der Wegweiser für jene, die tief in die Welt der Natur eintauchen möchten. Die schier unendlichen Wälder, die sich über mehrere Bezirke Oberlitauens erstrecken, die im Dickicht der Bäume verborgen liegenden Seen und die sie verbindenden Flüsse sowie die Vielfalt der Tierwelt sind der Reichtum des Labanoras. Vom höchsten (36 m) Aussichtsturm Litauens in Mindūnai eröffnet sich seine ganze Größe.

Kurtuvėnai

Ganz egal ob Sie Erfahrung im Reiten haben oder erst noch einen Traber kennenlernen möchten – das Gestüt von Kurtuvėnai bietet eine Vielzahl von Erfahrungen. An diesem Ort kann jeder eine Beziehung zu Pferden aufbauen. Auf Sie warten zahlreiche Pferderassen, Erlebnis- bzw. Schulungsprogramme, Reitlager oder einfach nur eine angenehme Zeit in Gesellschaft der majestätischen Freunde des Menschen.

Vištytis

Der See ist durch seine Größe und sein kristallklares Wasser besonders. In ihm fließt das Wasser aus 15 Flüssen im Flachland der Suvalkija zusammen. Die Natur hat hervorragende Bedingungen geschaffen, diesen einzigartigen Ort Südwestlitauens von oben zu betrachten: Unweit des Sees erhebt sich der Berg Pavištytis, außerdem befinden sich hier mehrere Burghügel und Aussichtsplattformen.

Medaus slėnis (Honigtal)

Es ist ein besonderer Campingplatz. Hier gibt es Bienenhäuser, die von den Reisenden besucht werden können. An diesem wunderbaren Ort in der Natur können Sie sich erholen und den vor Ort von den Bienen zusammengetragenen Honig kosten, seine unterschiedlichen Geschmacksrichtungen kennenlernen und Einblick in das geheimnisvolle Leben dieser fleißigen Wiesenbewohner nehmen.

Zervynos

In den dichten Wäldern der Dzūkija befindet sich ein ethnografisches Straßendorf – ein von der Zeit fast unberührter Ort. Die authentische Holzarchitektur, die verschiedenfarbigen Schnitzereien, mit denen die Häuser verziert sind, die Fensterläden und die alten Holzkreuze werden Sie mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit befördern.

Stelmužė

Der Herrscher über die litauischen Wälder wohnt im Örtchen Stelmužė. Das Naturdenkmal Litauens ist in zwischen zweitausend Jahre alt und somit die drittälteste und mächtigste Stieleiche Europas. Ungefähr neun Personen wären nötig, um den Stamm des Baumes zu umarmen, denn am Boden beträgt der Umfang ganze 13 Meter! Der Riese freut sich immer über Besuch und durfte bereits viele litauischen Fürsten, Kreuzritter, schwedische Soldaten und Napoleons Armee begrüßen.