A. Solo

Sie symbolisieren Litauen

Litauen ist ein Land der Menschen. Criwen und Waidelotten, Kaufleute und Krieger, Herrscher der Schlösser und Großfürsten, Hierarchen der Kirche und Mönche, Kenner, Schriftsteller, Wissenschaftler, Künstler, Musiker, Architekten, Maurer, Straßenfeger, Köche und Geschichtenerzähler. Alles, was wir heute in Litauen haben, stammt aus den Gedanken und den Worten dieser Leute, alles wurde mit ihren Händen geschaffen. Jahre später setzen wir ihre Arbeit fort, schaffen ein modernes, offenes Land, das seine Traditionen und Kultur pflegt.

Kunstbrücken

Während seiner langen Geschichte gab es Momente, in denen Litauen an einem Scheideweg stand. Jeder Krieg, Aufruhr, jede Besatzung hinterließen kahle Wände im Raum – zahlreiche Kunstwerke wurden geraubt, nationalisiert, unterschlagen und in andere Länder abtransportiert. Hätten wir diese Ereignisse nicht erleben müssen, so wäre unser Land heute im Besitz ähnlicher künstlerischer Werter, wie wir sie in den weltweit wichtigsten Museen betrachten können. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Wir sind stolz auf die Tatsache, dass die Namen litauischer Künstler weltweit in den Galerien zeitgenössischer Kunst genannt werden.

In der Musik untergetaucht

Musik steckt in unserem Blut. Sie kommt in einer Vielzahl von Formen zum Ausdruck – heute wie damals, als die Litauer ihre Stimmen mit den volkstümlichen „Sutartinės“ in Einklang brachten und ihren Alltag dadurch erleichterten. In alten Zeiten sangen wir unsere Kriegslieder, mit Hilfe der Musik weinten wir bei der Beerdigung unsere Trauer aus, im Herbst sangen wir Herbstlieder, an den langen Winterabenden andere Lieder, und im Sommer erklangen auf den Feldern Sommerlieder. Heute werden die litauischen Volkslieder „Sutartinės“ an den Universitäten der Welt studiert, unsere Liederfeste hat die UNESCO zum Meisterwerk des verbalen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit erklärt, unsere Jazzmusiker sind in den weltberühmten Konzerthallen willkommen, unsere Vertreter klassischer Musik werden als Opernsänger von den berühmtesten Orchestern auf die angesehensten Bühnen eingeladen. Wenn man gut zuhört, kann man sogar in unserer Sprache eine Melodie heraushören.

Jenseits von Szene und Bildschirm

Können Sie glauben, dass es eine Zeit gab, in der die Menschen für Eintrittskarten zu den besten Aufführungen litauischer Theaterregisseure nachts in der Schlange gestanden haben? Bis zur Unabhängigkeit war das litauische Theater und Kino eine der Möglichkeiten für Künstler, über Situationen und Ereignisse zu sprechen, über die nicht geredet werden durfte. Die Theater- und Kinoboheme rief stets nach Freiheit. Auch heute hat sich nichts geändert: Die Kinodrehbücher und die Theaterszene bringen genauso stressige Themen und Geschichten ans Licht.

Mit einem Buch in den Händen

Wir lieben es zu lesen. Und während die Welt von elektronischen Büchern erobert wird, blättern wir gerne durch Papierseiten, publizieren viele Bücher und schreiben relativ viele Bücher selbst.
Wir starten den Frühling auf der Buchmesse in Vilnius, wo sich vor der Eingangstür lange Schlangen bilden. Und im Sommer können wir uns nicht vorstellen, uns am Meer oder am See zu erholen, ohne ein Buch in den Händen zu halten. Wir romantisieren die alten litauischen Schriftsteller und nehmen die junge Generation begeistert auf. Es sind die jungen Menschen, die mit ihren Werken sowohl für uns in der litauischen Sprache als auch für die Welt interessant werden. Mehrere Dutzend litauische Bücher werden jedes Jahr in andere Sprachen übersetzt.

Die Linse fängt Bilder und Menschen ein

Die fotografischen Traditionen der litauischen Fotografie sind sehr alt. Vielleicht gewinnen Fotografen unseres kleinen Landes deshalb Preise bei den großen Fotowettbewerben.
Im Sommer 1839, nur wenige Monate nach Veröffentlichung der Erfindung der Fotografie in der Welt, entstand in der Nähe von Vilnius eine erste litauische Fotografie – eine Abbildung des Schlosses von Verkiai. Bereits sechs Jahre später wurde in Vilnius das erste Fotoatelier eröffnet. Nach einer langen Reise in der Geschichte war die Fotografie für die Litauer immer ein Weg, ihre Gefühle, Nostalgie und Liebe für ihr Land auszudrücken.
Heute haben litauische Fotografen ihr eigenes Jahresbuch, die besten Fotografen werden jedes Jahr ausgezeichnet.

Kenntnisse mit der Welt teilen

Litauische Satelliten, die die Erde umkreisen, litauische Laser, die in den weltweit modernsten Forschungslabors eingesetzt werden, Roboter und innovative Informationstechnologie, Biotechnologie und medizinische Entdeckungen werden von der Welt eingesetzt. In den Wissenschaftszentren der Welt arbeiten Litauer zusammen mit den talentiertesten Wissenschaftlern des Planeten – Physikern, Ingenieuren, IT-Spezialisten, Biologen und Medizinern. In der ganzen Welt zerstreut vertreten sie aber alle ihr Land Litauen.

Auf dem höchsten Podium

Wenn Litauer die populärste Sportart wählen sollten, wäre dies definitiv Basketball. Wir sind alle Basketballtrainer und Schiedsrichter. Trotzdem spielen wir auch Eishockey, wir laufen Marathons, und einer der stärksten sowie widerstandsfähigsten Männer der Welt lebt in unserem Land. Litauer klettern auf Berge, nehmen an der Dakar-Rallye teil, suchen nach unentdeckten Spuren in der Antarktis und züchten Goldfische, die bei der Olympiade und bei Weltmeisterschaften im Schwimmbecken Medaillen gewinnen.