„Girios grybas“

Dzūkija. Speisen

Die Küche der Dzūken unterscheidet sich sehr von den übrigen Regionen Litauens. Das liegt daran, dass sie zeit ihres Lebens in Wäldern lebten und sich die wilde Natur zunutze machten. Pilze standen auf der Speiseliste ganz weit oben und so sind viele ihrer Rezepte bis heute erhalten geblieben. Der Fantasie wurde keine Grenzen gesetzt: Von Pilzsuppen, eingelegten, gedünsteten, gebratenen oder gekochten Pilze über Pilzfüllungen für Teigtaschen, Küchlein bis hin zu Pilzkäse.

Die dzūkische Pilzsuppe ist besonders lecker – eine echte Suppe ländlicher Art, aus Perlgraupen, Gemüse, frischen oder getrockneten Pilzen und mit Schinkenspeck verfeinert. Die Zubereitung ist kein Hexenwerk, aber der Geschmack verzaubert den Gaumen.

Ein anderes, traditionelles Gericht ist die “Banda” – ein aus Kartoffeln und Buchweizen bestehender Fladen, der im Brotofen auf Kohlblättern gebacken wird. Einfach hergestellt und unglaublich sättigend, landete er häufig bei Großfamilien auf dem Tisch. Die süße Variante “Babka” wird aus Buchweizen hergestellt, durch Zucker angereichert und mit Honig serviert. Die Herstellung beider Kuchen kann heute in dzūkischen Gehöften beobachtet oder selbst erlernt werden. 

Natürlich kennt die dzūkische Küche auch Fleischgerichte. Doch anstatt dem sonst üblichen Schweinefleisch, bevorzugte man Wild oder Hammel. Grund dafür waren die natürlichen Lebensbedingungen, denn der Wald bot viele Wildtiere und die Aufzucht von Schafen gestaltete sich unkompliziert. Bekannt im ganzen Land ist die Dörrwurst aus geräuchertem Wildschweinfleisch. Sie wird nach einem tausend Jahre alten Rezept hergestellt und kann auf lokalen Märkten erworben werden.