M. Saukaitė

Šarūnas Sauka – ein Genie aus Dusetos

Ein Präparator des menschlichen Körpers. Ein Surrealist, der sein eigenes Bild kontinuierlich in Gemälden verwendet. Ein Mann, der stundenlang an Gemälden arbeitet und jedes Detail präzise ausarbeitet. Seine Werke sind ironisch und selbstironisch, sie sind provokative Kritik an sozialen Normen und Problemen. Die Werke erzählen bange oder lustige Witze, sind von Luxus durchdrungen oder sogar abstoßend.

Der Alltag des Preisträgers des Nationalen Kunst- und Kulturpreises verläuft am Rande von Litauen, in Dusetos, wo er seine eigene Welt der Mythen schafft. Um seine Werke zu sehen, stehen die Menschen in Vilnius Schlange, und die Nationale Kunstgalerie muss ihre Öffnungszeiten während der Ausstellung verlängern, weil der Besucherandrang so groß ist. Šarūnas Sauka ist einer der bekanntesten zeitgenössischen litauischen Maler. Seine Werke sind Symbole der miteinander verflochtenen persönlichen Erfahrungen. Hier sieht man seine Bilder und Bilder seiner Familienmitglieder, kleine Details des Alltags und biblische Szenen. Alle führenden Museen des Landes, private Sammler in Litauen und im Ausland haben seine Kunstwerke erworben.

„Sauka kann nicht ohne die Sowjetzeit verstanden werden. Schreckenerregende Rituale, verzerrte Bewusstseinszustände, Bilder voller Absurdität – das ist die Reaktion eines Menschen auf die Ordnung, die eine Person unterminiert. Es ist eine gesunde geistige Reaktion auf eine abnormale Realität. Die Werke des Künstlers agierten als kollektives Unterbewusstsein aus Schatten – Im Dunkeln irrend, aber lebendig. Voller Überzeugung, obgleich einer unterdrückenden Gewissheit“. Kunstkritikerin Monika Krikštopaitytė