L. Juškauskaitė

Suvalkija. Speisen

Dem fruchtbaren Boden ist es zu verdanken, dass es den Bewohnern an schmackhaften Lebensmitteln nicht fehlte. Neben dem Dialekt, hat sich daher auch die lokale Speiseliste im ganzen Land verbreitet. Zu den bekanntesten Spezialitäten gehören geräucherte Würste (dešrelė). Der größte Stolz aber ist der „Skilandis“ – eine hausgemachte Presswurst, die mit Schmand und gebackenen Kohlblättern auf Roggenbrot serviert wird. Noch heute gibt es Bauern, die den Wurstball auf traditionelle Art herstellen. Er besteht aus einem Saumagen oder einer Schweineblase, die mit Fleischstückchen, Speck, Salz, Pfeffer und Knoblauch gefüllt wird. Anschließend wird der Ball im Schornstein aufgehängt, wo er dann für ganze zwei Jahre, getrocknet und geräuchert wird. Die ausdauernde Prozedur macht die Wurst allerdings extrem haltbar und den Skilandis zu einer „garantiert traditionellen Spezialität Litauens“, das durch ein EU-Siegel geschützt ist. Ein leckeres Souvenir, das überall erworben werden kann.

Die Suwalken können jedoch nicht nur hervorragend Fleisch, sondern auch Fisch zubereiten – vorzugsweise Schleie, aus den hiesigen Teichen. Der Fisch wird frisch gefangen, gekocht und mit einer Sauce aus gereiften Antonow-Äpfeln serviert. Mhh, ein echter Genuss für Geschmack und Seele!

Aus der Suvalkija stammt auch der berühmte Baumkuchen „Šakotis“ – das Markenzeichen der litauischen Küche und ein Schmuckstück auf jeder festlichen Tafel. Die markante, gezackte Form erhält der Kuchen durch den Herstellungsprozess: Teig wird auf einem Drehspieß, über offenem Feuer, aufgetragen und durch die Hitze des Feuers sowie gekonnten Drehungen, erhält der Baumkuchen dann seine Zapfen. Die honiggelbe Farbe verdankt der Šakotis, den Eiern glücklicher, suwalkischer Hühner. Erhältlich ist er in alle Größen und kann dabei rekordverdächtige Maße annehmen.