Wir müssen Sie leider enttäuschen – in einer Woche werden Sie es nicht schaffen unsere Sprache zu lernen. Die litauische Sprache gehört zu den Ältesten der Welt und ist Teil der indogermanischen Sprachfamilie. Sie ist der klassischen indischen Sprache – dem Sanskrit, dem antiken Latein sowie dem Altgriechischen sehr ähnlich. Heute gibt es leider nur noch vier Millionen Muttersprachler weltweit. Das macht uns einzigartig, aber auch ein wenig einsam. Zu unseren größten Leidenschaften und Talenten gehört daher die Linguistik. Fast jeder Litauer spricht mehrere Fremdsprachen fließend und die Bewahrung unserer Sprache liegt uns besonders am Herzen. Eigens dafür haben wir eine Sprachkommission gegründet, die sich bemüht, Regeln für neue moderne englischlastige Worte aufzustellen.
Die wichtigsten Grundregeln: Unsere Sprache verzichtet auf Artikel, denn die Beziehungen zwischen den Wörtern sowie grammatische Fälle werden durch wechselnden Wortendungen definiert. Wörter werden unterschiedlich betont, doch können die unterschiedlichen Betonungen demselben Wort auch eine andere Bedeutung geben. Wir lieben es Substantive zu verkleinern oder zu verniedlichen. Fluchwörter kennt unser Vokabular nicht und wenn wir dann einmal böse werden, dann bezeichnen wir einen ungeliebten Menschen zum Beispiel als „Aal“ oder „Kröte“. Eine weitere Besonderheit ist der Buchstaben „ė“, den Sie in keiner anderen Sprache finden können. Er steht für Weiblichkeit, was sie an einer Vielzahl litauischer Frauennamen oder weibliche Substantive erkennen können, die auf diesen Buchstaben enden.